/

/

Drogenkonsumraum Kalk

Veröffentlicht am 09.07.2019 in Bezirksvertretung

Die SPD im Stadtbezirk Kalk reagiert irritiert auf die Berichte über den Streit um einen neuen Drogenkonsumraum am Neumarkt. Ein Hinweis auf einen Drogenkonsumraum in Kalk fehlt genauso, wie die Nennung eines Zeitraums dafür.

Die Bezirksvertretung Kalk hatte die Stadtverwaltung bereits im Juni 2016 mit einem Antrag von SPD, Linke und FDP dazu aufgefordert, einen Drogenkonsumraum im Stadtbezirk Kalk einzurichten.

„Ordnungsrechtliche Aktionen führen nur zur Vertreibung, aber nicht zur Lösung des Problems. Der Konsum im öffentlichen Raum, oft im Blickfeld von Kindern und Jugendlichen ist dennoch nicht gut. In einem Drogenkonsumraum sollen die abhängigen Menschen eine medizinisch und hygienisch einwandfreie Möglichkeit bekommen, welche von Hilfs- und Aufklärungsangeboten vor Ort begleitet wird.", weiß Christian Robyns, Vorsitzender der SPD im Stadtbezirk Kalk.

Mit den örtlichen Suchthilfeeinrichtungen (z.B. Vision e.V.) sollte eine passende Lösung erarbeitet werden.

Die Anfragen zum Sachstand aus Januar 2017 und Juni 2018 wurden seitens der Stadtverwaltung mit dem Hinweis beantwortet, man befinde sich auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie und diese würde für die Standorte Neumarktnähe, Kalk und Mülheim parallel eruiert.

„Ein Drogenkonsumraum am Neumarkt löst aber die Probleme vor Ort nicht. Drogenabhängige Menschen aus Kalk oder Mülheim fahren nicht extra mit der KVB zum Neumarkt. In Kalk bspw. war der Verein Vision e.V. immer bereit, die Betroffenen in deren Räumen zu betreuen, solange es noch keine feste Lösung gibt. Wir kämpfen dafür, dass es am Standort Vision e.V. bei der Entwicklung der Hallen Kalk Räumlichkeit hierfür geben wird. Platz ist vorhanden, Bedarf auch. Wenn einmal alles entwickelt ist, kann es losgehen.", resümiert Bezirksvertreterin Claudia Greven-Thürmer.

„Köln geht inzwischen aber über die Grenzen um 1650 hinaus, es gibt mittlerweile 86 Veedel in Köln, auch rechts vom Rhein. Nach Logik der Verwaltung nur die Hotspots im Innenstadtbereich abzudecken, bräuchte Köln auch nur ein Krankenhaus, schließlich können ja alle Kranken dann dorthin fahren.", echauffiert sich Markus Klein, Vorsitzender der SPD-Bezirksfraktion.

„Diese Vogel-Strauß-Politik geht einfach gar nicht. Oft wird man das Gefühl nicht los, die Verwaltung negiert einfach sämtliche Herausforderungen einer Metropole, wie Köln sie mittlerweile darstellt. Eine Lösung zum Wohl der gesamten Stadt inklusive ihrer Außenbezirke muss das Ziel sein.", fordert die Landtagsabgeordnete Susana dos Santos.